Montag, 29. November 2010

Weihnachtssaison eröffnet


Einen Tag nach dem Erntedankfest (Thanksgiving) fing am Freitag die Weihnachtssaison für den Einzelhandel offiziell an. An Wall Street wurde an diesem Tag bei sehr geringen Umsätzen und schwachen Kursen nur bis 13:00 Uhr gehandelt. Der verkürzte Wochenverlauf - am Donnerstag waren die Börsen geschlossen - brachte bis auf den Freiverkehrsmarkt leichte Minuszahlen. Auch der Dax tat sich schwer, im Plus zu schließen. Dennoch können Börsianer mit der bisherigen Jahresausbeute zufrieden sein.

Der klare Verlierer war der Euro (rote Pfeile). Die Irland-Krise fordert ihren Preis. Allerdings liegt der Euro immer noch über seiner Kaufkraftparität von $1,25 und ist somit keinesfalls schwach. Ab $1,30 sind Dollarpositionen wieder graduell in Euro einzutauschen.

Der Edelmetallsektor bleibt der Gewinner des Jahres, wobei Silber an erster Stelle steht (grüner Pfeil). Auch der Ölpreis hat sich inzwischen voll erholt, obwohl ich hier meine Skepsis aufrechterhalte.



Die Unternehmensgewinne nach Steuern stiegen auf ein neues Rekordhoch von $1,427 Billionen (grüner Pfeil) im dritten Quartal! Gegenüber dem Vorjahr ist dies eine Verbesserung von über 28% (blauer Pfeil). Ende 2008 waren die Gewinne über 50% (roter Pfeil) gefallen und lagen unter $700 Milliarden (gelber Pfeil). Auch wenn sich der Verbesserungstrend nicht in gleicher Form fortsetzen kann, sind weitere Gewinnsteigerungen auch im vierten Quartal realistisch.



Der amerikanische Verbraucher geht mit etwas mehr Optimismus in die Weihnachtssaison (grüner Pfeil). Der Einzelhandel berichtet von höheren Umsätzen an diesem Wochenende im Vergleich zum Vorjahr. Das Wirtschaftswachstum kann somit die 3%-Marke knapp halten.



Der Autosektor weist seit einem Jahr deutliche Kursverbesserungen auf. Hiervon profitierten sowohl die amerikanische Ford-Aktie als auch die deutsche Volkswagen-Aktie. Der japanische Autohersteller Toyota liegt dagegen etwas unter seinem Vorjahresniveau, da es hier zu massenhaften Reklamationen gekommen war. Der derzeitige Kurs ist daher ein Einstiegschance auf 9 - 15 Monatssicht.


Der Toyota Aktie gebe ich ein Kurspotential von 20% - 30% bis zum ersten Quartal 2012. Das Kaufniveau von Yen 3.000 bis 3.400 ist hierbei zu beachten. Der Abwärtstrend (rote Linie) ist klar durchbrochen.

Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Hotline. Der nächste Blog erscheint am Montag, den 6. Dezember.


Heiko Thieme

Sonntag, 21. November 2010

Kontrastprogramm



Die dritte Novemberwoche lieferte ein Kontrastprogramm und war weitaus volatiler als das Endresultat, das an Wall Street kaum Veränderungen brachte. Nervosität aufgrund potenzieller dreistelliger Milliardenverluste bei irischen Banken setzte nicht nur in Europa die Börsenwelt bis Wochenmitte unter Verkaufsdruck. Der Dow Jones unterschritt dabei kurzfristig die 11.000-Marke. Dies war eine Warnung, dass die globale Finanzkrise noch nicht überwunden ist. Für Optimismus sorgte dann im zweiten Wochenabschnitt General Motors mit seiner erfolgreichen Rückkehr an die Börse. Wie Phönix aus der Asche stieg der bereits deutlich erhöhte Emissionkurs am ersten Handelstag teilweise bis zu neun Prozent in die Höhe, bevor eine gewisse Beruhigung einsetzte. Die größte amerikanische Aktienemission wurde somit erfolgreich platziert. Dies ist ein Beweis dafür, dass staatliche Interventionen mitunter durchaus Sinn machen.

Während der Goldpreis weiterhin konsolidierte, setzte bei Silber bereits wieder eine Erholung ein
, nachdem der Preis zuvor innerhalb einer Woche um 13% gefallen war. Der Verkaufsdruck beim Öl setzte sich fort;. die $90 Marke pro Barrel wird in diesem Jahr kaum wieder erreicht werden. Volatilität wird den Edelmetallsektor und auch das Öl in den kommenden Monaten weiter begleiten. Der Euro konnte am Wochenschluss den massiven Verkaufsdruck etwas mildern. Eine rapide Erholung ist allerdings kaum zu erwarten.




Ein Rückblick auf die vergangenen 12 Monate zeigt, dass die 10.000 Marke beim Dow Jones immer ein gutes Einstiegsniveau bot. Dies wurde auch auf meiner Hotline und in diesem Blog empfohlen. Zur Gewinnmitnahme riet ich im Frühjahr, als der Dow Jones 11.000 Punkte überschritt. Danach kam es bis Jahresmitte zur ersten Korrektur seit Beginn dieser Hausse von März 2009. Wer meiner Aufforderung zu Weihnachtskäufen im Juli folgte, kann die Gewinne weiter laufen lassen, da wir uns in der stärksten Börsenphase des Jahresverlaufs befinden.




Dax, Dow Jones und NASDAQ haben sich in diesem Jahr parallel zueinander entwickelt, wobei der Dax und der Freiverkehrsmarkt (NASDAQ) fast gleichauf liegen (grüner Kreis). Berücksichtigt man Dividendenzahlungen und den Währungsgewinn, so zieht der Dow Jones dem Dax gleich. Der japanische Nikkei ist der diesjährige Verlierer (roter Kreis), obwohl es auch hier seit Anfang September zu einer Rallye kam, ohne das Potenzial dabei auszuschöpfen. Die Hausse wird sich bei allen vier Indices auch im nächsten Jahr fortsetzen. Beim Dax ist sogar ein neuer Höchststand möglich. Dies wird beim Dow Jones dagegen frühestens 2012 der Fall sein.



Inflationswarnungen sind weiterhin unangebracht. Verbraucherpreise liegen nur knapp über der ein Prozent-Marke. Die US-Notenbank peilt dagegen eine Inflationsrate von zwei Prozent (grüne Linie) an. Die Kernrate, ohne volatile Nahrungsmittelpreise und Energiekosten, liegt sogar deutlich unter ein Prozent. Trotz niedriger Inflation besteht keine Deflationsgefahr. Seit Mitte vergangenen Jahres hat sich das Preisniveau von minus zwei Prozent (roter Pfeil) inzwischen wieder erholt.




Die Kapazitätsauslastung stagniert seit vier Monaten (grüner Kreis) um die 75%-Marke. Mit Beginn der Rezession kam die Auslastungsrate ab Ende 2007 deutlich unter Druck (roter Pfeil). Die anschließende Erholung (blauer Pfeil) verlief dagegen bisher relativ moderat. Bei niedriger Kapazitätsauslastung sind Preiserhöhungen nur schwer durchsetzbar. Dies ist ein Grund für weiterhin niedrige Inflationsraten auch im nächsten Jahr.




Im privaten Bausektor ist die Bodenbildung (gelbe Markierung) immer noch nicht abgeschlossen. Obwohl Hypothekenzinsen auf ein Tiefstpunkt gefallen sind, bleibt das Bauinteresse bisher aus. Der Überhang an Häusern und Wohnungen muss erst noch weiter angebaut werden. Meine Kaufempfehlung im Bausektor - KB Home (KBH) - bleibt jedoch bestehen, auch wenn hierzu Geduld notwendig ist (siehe Blog vom 12. November).

Diese Woche ist primär vom Erntedankfest (Thanksgiving), das jeweils am vierten Donnerstag im November stattfindet, geprägt und der Familie gewidmet. Der Mittwoch gilt als der wichtigste Reisetag im Jahr. Viele Börsianer werden bereits frühzeitig das Buero verlassen, um rechtzeitig bei der Familie zu sein. Am Donnerstag sind die Börsen geschlossen. Das gemeinsame Truthahnessen bildet den Höhepunkt der Woche. Am Freitag ist die Börse nur einen halben Tag geöffnet. Fuer den Einzelhandel beginnt mit diesem Freitag die Weihnachtssaison. Kaufhäuser sind bereits ab 3 Uhr morgens (!) geöffnet. Es ist der wichtigste Einkaufstag im Jahr (black Friday).

Weitere Einschätzungen und spezifische Empfehlungen auf der Hotline. Der nächste Blog erscheint in einer Woche am Montag, den 29. November.



Heiko Thieme

Politik der US-Notenbank auf YouTube in englisch kommuniziert. Zum Schmunzeln und auch zum Nachdenken geeignet.


Montag, 15. November 2010

Atempause




Nach einer fast ununterbrochenen Börsenrallye seit Anfang September kam es an Wall Street in dieser Woche erstmals zu einer Atempause. In Deutschland endete der Dax dagegen nur geringfügig im Minus. Bis Jahresende rechne ich mit noch etwas höheren Kursen als bisher. Das Potential beim Dow Jones liegt dabei zwischen 11.500 und 12.000, während der Dax bis auf 7.000 steigen kann.

Den größten Verlust gab es im Edelmetallsektor. Nachdem der Goldpreis zu Wochenbeginn einen neuen Hoechststand von fast $1.410 erreicht hatte, setzte ein deutlicher Verkaufsdruck ein. Gewinnmitnahme nach einem so starken Anstieg ist normal. Beim Silber war die Reaktion, nachdem hier die $29-Marke pro Feinunze erreicht wurde, noch stärker ausgeprägt (rote Pfeile) und führte zu einer Korrektur von über 10% innerhalb von drei Tagen. Dennoch liegt der Silberpreis mit einem Plus von über 50% seit Jahresbeginn (grüner Pfeil) weiterhin deutlich vorn. Volatilität wird bei Edelmetallen auch in den kommenden Wochen zu beobachten sein. Meine Empfehlung, Gewinne zumindest teilweise mitzunehmen, bleibt bestehen. Auch der Ölpreis stand unter Verkaufsdruck, nachdem die diesjährige Bandbreite kurzfristig überschritten war. Auch hier gilt meine Zurückhaltung weiterhin.

Der Euro steht wegen erneuter Finanzsorgen einiger Euroländer wie Irland, Spanien, Portugal und Griechenland seit knapp zwei Wochen wieder unter Druck. Übersehen wird hierbei, dass die USA ebenfalls eine historisch hohe Verschuldungsquote hat, was eine nachhaltige Dollarstärke kaum rechtfertigt. Allerdings liegt der Dollar zur Zeit fast 10% unter seiner Kaufkraftparität zum Euro, sodass auch der Währungssektor in dem kommenden Monaten von Volatilität geprägt sein wird.




Ein Vergleich zwischen dem Dow Jones und Gold zeigt, wie sehr sich diese Korrelation zu Gunsten des Goldes verändert hat. Musste man 1999 noch fast 45 Unzen Gold für den Dow Jones bezahlen, so reichen heute rund acht Unzen Gold aus, um ein Dow Jones Zertifikat zu kaufen. Dies ist ein Rückgang von über 80% innerhalb von 11 Jahren. Momentan wird der obere Bereich (rote Linie) des Trendkanals wieder einmal getestet. Bisher hat sich dabei seit 1999 das Gold als bessere Anlage durchgesetzt. Eine weitere Beschleunigung dieses Trends halte ich jedoch für unwahrscheinlich, da ich in diesem Jahrzehnt mit einem neuen Hoechststand beim Dow Jones von bis zu 20.000 rechne und den Goldpreis nicht bei $5.000 pro Feinunze sehe.




Apple weist mit rund $290 Mrd. inzwischen die dritthöchste Marktkapitalisierung unter allen Börsennotierten Unternehmen in der Welt auf. Das größte Unternehmen ist der US-Ölgigant Exxon Mobil mit $362Mrd. gefolgt von PetroChina mit $334 Mrd. Marktkapitalisierung. Vor 10 Jahren gaben viele dem Computerhersteller Apple kaum eine Überlebenschance, als der Aktienkurs auf $10 gefallen war. Inzwischen notiert der Wert bei $316 und hält rund $50 Mrd. Bargeld. Ende Juni beim Kurs von $272 empfahl ich, Gewinne mitzunehmen. Danach fiel der Aktienkurs auf $240 bis Ende August. Da ich mit einem noch niedrigeren Kurs rechnete, verpasste ich den Wiedereinstieg. Auf dem aktuellen Niveau würde ich erneut Positionen abbauen, sofern man sie noch hat. Noch spektakulärer als Apple war die Kursentwicklung von Green Mountain Coffee Roasters im vergangenen Jahrzehnt. Während Apple rund 1.100% seit Anfang 2000 zulegte, stieg der Aktienkurs des Kaffeeherstellers um fast 11.000% und ist damit der Gewinner unter allen US-Aktien in diesem fast 11-jährigen Zeitraum. Während Anleger bei Apple aus $1.000 in 11 Jahren $12.000 machten, kamen Investoren bei Green Mountain Coffee Roasters auf beachtliche $110.000! Der Dow Jones ist dagegen heute in etwa wieder da, wo er vor knapp 11 Jahren war. Aktienauswahl und auch das Timing bestimmen den Anlageerfolg. Beim Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von über 30 rate ich beim Kaffeehersteller zur Gewinnmitnahme.




Der Bausektor steckt in den USA nach wie vor in einer Krise. In spätestens drei Jahren sollte jedoch auch hier der Boden gefunden sein. Da die Börse so etwas antizipiert wäre eine Verdoppelung von derzeitigen Niveau bei KB Homes eher eine pessimistische Prognose. Der aktuelle Börsenkurs liegt rund 85% unter dem Hoechstkurs von gut fünf Jahren. Mein Kaufniveau liegt zwischen $10 bis $13 beim aktuellen Kurs von knapp $13. Eine Empfehlung für geduldige Anleger, die kurzfristige Kursschwankungen nicht nervös machen.



Weitere Einschätzungen und spezifische Empfehlungen auf der Hotline. Der nächste Blog erscheint am Montag, den 23. November.



Heiko Thieme

Montag, 8. November 2010

Neue Jahreshöchststände




Die Anfang September begonnene Rallye ist auch nach über neun Wochen Dauer weiterhin intakt. Das eingeschlagene Tempo kann sich jedoch ohne kurze Atempausen nicht fortsetzen, da der Markt technisch betrachtet überkauft ist. Dies gilt nicht nur für den Aktienmarkt sondern auch für Edelmetalle.

Der Goldpreis stieg auf eine neue Rekordhöhe und schloss knapp unter der $1.400 Marke. Auch das Silber setzte seinen Höhenflug fort und weist seit Jahrenbeginn einen Anstieg von fast 60% (grüner Pfeil) auf. Die technische Hürde von $24 wurde vor wenigen Tagen problemlos genommen. Auch wenn es bis zum Rekordhoch von $50 vor 30 Jahren (siehe Blog vom 18. September 2010) keine weitere technische Widerstandslinie gibt, wird dieses Niveau frühestens in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts getestet werden.

Der Ölpreis testet erneut seine diesjährige obere Bandbreite. Ein nachhaltiger Ausbruch wäre fundamental nicht gerechtfertigt, sondern würde primär auf Emotionen beruhen. Selbst die OPEC erachtet einen Ölpreis von über $85 pro Barrel für unrealistisch.

Seit Anfang Oktober versucht der Euro die $1,40 Marke zu überwinden. Ab $1.45 sind Euro-Positionen wieder in $ einzutauschen, da dann der Abstand zur Kaufkraftparität mit 15% zu hoch ist.

Die Zwischenwahlen brachten wenig Überraschungen sondern bestätigten die Befürchtung, dass Präsident Obama in der zweiten Hälfte seiner ersten Amtszeit ohne die Mehrheit der Demokraten im Repräsentantenhaus regieren muss. Der Verlust von 64 Sitzen war höher als erwartet und gleichzeitig das schlechteste Abschneiden bei Zwischenwahlen in 62 Jahren. Im Senat schrumpfte die deutliche Mehrheit der Demokraten von 59 Sitzen auf 53 zusammen. Präsident Obama muss jetzt vom linken Flügel einen politischen Weg zur Mitte finden, ähnlich wie es Clinton 1994 nach dem Sieg der Republikaner bei den Zwischenwahlen gemacht hat. Dies erfordert Pragmatismus anstatt Ideologie. Nur so kann Obama seine Chancen auf eine Wiederwahl in zwei Jahren wahren.

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Die Arbeitsmarktdaten waren im Oktober mit 151.000 neuen Arbeitsplätzen (grüner Pfeil) besser als allgemein erwartet; gleichzeitig wurden die beiden Vormonate um 110.000 Arbeitsplätze angehoben. Dies unterstreicht erneut, wie unzuverlässig Statistiken anfänglich mitunter sind. Wenn die bereinigten Zahlen einen Monat später veröffentlicht werden, reagieren Marktteilnehmer kaum noch darauf, auch wenn sich das ursprüngliche Bild vollkommen veränderte.

Mit Beginn der Rezession Ende 2008 kam es zu Verlusten von Arbeitsplätzen. Wie die rosa Schattierung zeigt, dauerte die Entlassungswelle volle zwei Jahre und eskalierte bis zum ersten Quartal 2009 auf rund 750.000 Arbeitsplätze monatlich. Selbst nach dem Ende der schwersten Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg (schwarzer Pfeil)
nahm die Zahl der Entlassungen seit Mitte 2009 nur allmählich ab. Die staatliche Bevölkerungsumfrage führte im Frühjahr 2010 zu einem sprunghaften Anstieg am Arbeitsmarkt (blauer Pfeil). Die tatsächliche Nachfrage an Arbeitsplätzen stieg jedoch nur temporär und führte sehr schnell wieder zu Entlassungen (gelber Pfeil). Der Jahrestrend lässt allerdings eine graduelle Verbesserung am Arbeitsmarkt erkennen. Kurz nach Ende der Rezession war die Zahl der Arbeitsplätze gegenüber dem Vorjahr um 5% gefallen (roter Pfeil); inzwischen ist die Bilanz leicht positiv (grüner Pfeil). Diese erfreuliche Entwicklung kam für Präsident Obama allerdings bei den Zwischenwahlen zu spät.





Die Arbeitslosenrate lag kurz vor der Rezession Ende 2007 nur geringfügig über 4,5% und eskalierte innerhalb von knapp zwei Jahren auf 10% (roter Pfeil), ohne einen klaren Verbesserungstrend bisher erkennen zu lassen. Geduld ist hier notwendig. Es bedarf allein 150.000 neue Arbeitsplätze jeden Monat, um die derzeitige Arbeitslosenrate von 9,6% nicht weiter steigen zu lassen.





Die Produktivität der amerikanischen Industrie hat sich in diesem Jahrzehnt fast ständig verbessert. Nur einmal kam es im vierten Quartal 2008, dem Beginn der schwersten Rezession seit dem zweiten Weltkrieg, zu einem geringfügigen Rückgang
gegenüber dem Vorjahr (roter Pfeil). Die Lohnstückkosten haben sich seit zwei Jahren deutlich abgeschwächt und lagen Ende 2009 rund 3% unter dem Vorjahresniveau (rechter grüner Pfeil). Ähnlich war es Anfang 2002 (linker grüner Pfeil). Auch heute liegen die Lohnstückkosten noch unter ihrem Vorjahresniveau. Steigende Produktivität und moderate Lohnstückkosten erklären die deutlichen Gewinnverbesserungen amerikanischer Unternehmen und auch die niedrige Inflationsrate.





Silber ist kaum zu bremsen. Ein neues 30-Jahreshoch gab es zu Wochenbeginn. Seit Ende August ist der Silberpreis um 50% gestiegen. In den vergangenen 10 Jahren folgte nach einem überdurchschnittlichen Anstieg bisher immer ein deutlicher Rückgang von mindestens 30% bis 50% innerhalb relativ kurzer Zeit (blaue Markierungen). Ich rate zur Vorsicht, da Emotionen und nicht fundamentale Fakten diese jüngste Preisentwicklung treiben. Existierende Positionen sind abzusichern.


Mein Interview mit Andreas Scholz vom DAF kann im Blog vom 4. November gesehen werden. Weitere Einschätzungen und spezifische Empfehlungen auf der Hotline. Der nächste Blog erscheint in einer Woche am Montag, den 15. November.



Heiko Thieme

Donnerstag, 4. November 2010

Interview DAF

Dies ist mein Interview im DAF mit Andreas Scholz, vom 27.10.2010.
Hier geht es um die aktuelle Börsensituation.